Von Franziska Hackl, F12 SD

„Politik, der Bayerische Landtag und einen Abgeordneten mit Fragen löchern? Langweilig? Nein, ganz im Gegenteil!“

Wir, sechs Schüler aus der 12SD, hatten dazu die Möglichkeit. Wir durften gemeinsam mit der Lebenshilfe und dem Kreisjugendring in den Bayerischen Landtag nach München fahren. Ermöglicht hat uns das Ganze Herr Fischer, unser Sozialkundelehrer, der von der Lebenshilfe die Einladung erhalten und uns daraufhin angesprochen hatte.

Wir stimmten natürlich sofort zu und so fuhren wir am Montag, den 06.02.17, mit Bussen nach Lochhausen und von dort weiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Bayerischen Landtag. Dort angekommen wurden wir auch sofort von Peter Tomaschko, Abgeordneter des Bayerischen Landtages (CSU), begrüßt und herzlich willkommen geheißen. Anschließend mussten wir erstmal ein paar Bilder schießen, so einen Abgeordneten trifft man ja nicht alle Tage. 😉

 

Danach erhielten wir von einem Mitarbeiter des Landtages eine Führung durch die Räumlichkeiten. So erkundeten wir den Senatssaal, der für Empfänge aber auch Veranstaltungen dient und in dem die Entscheidung für das G8 und G9 gefällt wurde. Auch das Konferenzzimmer und den Lesesaal haben wir genauer betrachtet. Anschließend ging es in den Plenarsaal.

Das Herzstück des Landtags, wo wir auch Peter Tomaschko wiedertrafen. Der Plenarsaal wurde 2005 renoviert und ist relativ neutral und schlicht gehalten. Grund dafür ist, dass die Abgeordneten nicht abgelenkt werden sollen, erzählt uns Herr Tomaschko. Auch wie der Plenarsaal aufgebaut, also wie die Plätze dort verteilt sind, wurde uns genauer erläutert. Und tatsächlich, der Platz in der Mitte ist wohl am meisten begehrt. Die Grünen, Freien Wähler und die SPD hätten sich damals regelrecht um den Platz in der Mitte „gestritten“. Was wir auch noch erfuhren, war, dass die Stenografen, die vor dem Rednerpult sitzen, während jeder Plenarsitzung mitschreiben und 400 Silben in einer Minute schreiben können. Eine Leistung, über die wir alle ziemlich verblüfft waren. Dann begann endlich die lang ersehnte Diskussionsrunde mit Peter Tomaschko.

Wir hatten Gelegenheit, die von uns gemeinsam vorbereiteten Fragen zu klären. Eine Frage beschäftigte wohl alle: „Donald Trump – wir wollen keinen Dritten Weltkrieg. Was können wir bzw. die Politik tun?“ Herr Tomaschko beantwortete diese Frage sehr ausführlich, ging dabei aber auch auf die Entwicklung Europas ein, die ihm ebenfalls große Sorge bereitet. Dabei bezog er sich vor allem auf die Lage in Frankreich und Ungarn. Seine Meinung dazu hat er, wie ich finde, sehr treffend auf den Punkt gebracht: „Wenn wir uns alle einmauern, dann werden wir nie Probleme lösen“, so Tomaschko. Auch viele andere Fragen zu Themen wie der doppelten Staatsangehörigkeit, der AFD oder aber zur Bildungspolitik, die natürlich gerade uns Schüler interessierte, beantwortete er gerne. Bezüglich der Bildungspolitik betonte Tomaschko, dass diese Ländersache sei und im Februar die Entscheidung für das G9 gefällt werde. Er selbst ist der Meinung, dass die Umstellung zurück auf das G9 sehr wahrscheinlich sei.

Leider konnten wir nicht alle Fragen klären, da wir um 12:00 Uhr zum Mittagessen eingeplant waren. Herr Tomaschko hat uns aber versichert, dass wir ihm jederzeit Fragen per Mail, Facebook oder sogar auf Instagram stellen können. Das hat uns natürlich sehr gefreut. Das lang ersehnte Mittagessen fand in der Landtagsgaststätte im Maximilianeum statt. Es gab Kartoffelsalat mit Krusten-Wammerl, typisch bayerisch eben und uns hat es allen auch sehr gut geschmeckt. Nach dem Essen mussten wir uns leider wieder auf den Heimweg machen. Zu Fuß gingen wir über die Maximiliansbrücke, von der man den Landtag noch einmal von vorne bewundern konnte. Einige lustige Gespräche kamen dabei auf. Dann fuhren wir wieder Richtung Aichach, mit einem kurzen Zwischenstopp bei Mc Donalds in Sulzemoos. Dort konnten wir dann zum Abschluss nochmals beisammensitzen und bei Pommes, Kaffee oder Kuchen den Tag Revue passieren lassen. Dann war der Ausflug auch schon zu Ende und wir kamen wieder in Aichach an.

Zuletzt noch einmal ein großes Dankeschön an den Kreisjugendring, die Lebenshilfe, Peter Tomaschko und Herrn Fischer, die uns die Fahrt ermöglicht haben.