Am 19.11.2016 führten wir, die Klasse F13SB, im Rahmen unseres Pädagogik-Psychologie Unterrichts bei Herrn Fischer ein Selbsterfahrungsprojekt zum Thema Behinderung durch. Unser Ziel war es, am eigenen Körper erspüren zu können, wie es sich anfühlt, entweder körperbehindert (im Rollstuhl sitzend) oder sehbehindert (mit Augenmaske) seinen Alltag zu meistern. Bei dem gemeinsamen Stadtrundgang wurden nach 45 Minuten die Positionen gewechselt, so dass jedem einzelnen Schüler beide Erfahrungen ermöglicht wurden.
Wie uns dieses Erlebnis für das Thema Behinderung sensibilisiert hat und was wir von diesem Projekt halten, können Sie im Anschluss lesen. Unter dem jeweiligen Foto finden Sie die Aussage des dort abgebildeten Schülers.

Tamara:
Es war ein neues Erlebnis im Rollstuhl zu sitzen und die Blicke der Leute zu spüren, während ich versucht habe auf dem Kopfsteinpflaster vorwärts zu kommen.

Sven: Ich fühlte mich, als wäre ich eine Belastung für meine Mitmenschen gewesen.

Saskia: Der Tag hat einem mal so richtig die Augen geöffnet und ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Städte sind nicht so behindertengerecht wie ich eigentlich dachte, was wirklich sehr schade ist. Überrascht hat mich jedoch die Hilfsbereitschaft und Offenheit der Passanten.

Nadine: Als ein sonst nicht gehbehinderter Mensch war es eine sehr interessante Erfahrung. Barrieren wie abgesenkte Bordsteine, welche man sonst kaum wahrnimmt, wurden im Rollstuhl zu richtigen Problemen, die man manchmal sogar ohne fremde Hilfe nicht bewältigen konnte.

Lucia: Ein prägendes Erlebnis, das zugleich bedrückend und sehr erfahrungsreich war. Als „Rollstuhlfahrer“ bzw. „Erblindeter“ begegneten wir jedoch häufig hilfsbereiten Menschen, die uns bei den neuartigen Schwierigkeiten behilflich waren.

Lisa: Der Tag hat mir gezeigt, dass Friedberg nicht so behindertenfreundlich ist, wie ich gedacht habe. Menschen mit Behinderung stoßen auf viele Barrieren wie zum Beispiel Treppen oder auch zu enge Gehwege. Was mich überrascht hat, waren die Fußgänger, welche oft hilfsbereit gehandelt haben.

Linda: Ich war zum einen positiv überrascht, dass so viele Menschen Rollstuhlfahrern gegenüber sehr hilfsbereit sind. Zum anderen hat es mich gestört, dass es fast unmöglich war, mit dem Rollstuhl in der Stadt voranzukommen. Man kann nur in wenige Geschäfte ohne Probleme „fahren“ und der Fußgängerweg ist sehr schief.

Juliana: Ein Kampf mit natürlichen (Berge) und unnatürlichen (Kopfsteinpflaster) Barrieren, der in einem Gefühl des Alleine-Gelassens und Ausgegrenzt-Seins endet.

Julia: Es war eine interessante Erfahrung, alles aus anderer Sicht wahrzunehmen und mit Problemen klarzukommen, die ein Rollstuhlfahrer / Blinder im alltäglichen Leben bewältigen muss.

Franziska: Ich denke, dass man sich als Betroffener schnell hilflos fühlt, wenn man alleine auf der Straße nicht weiterkommt. Wird einem dann geholfen, fühlt man sich gleich als Last für andere, auch wenn man weiß, jeder will sich unbedingt engagieren.

Antonia: Man hatte die Chance, einen Spaziergang aus anderer Sicht zu erleben; wie es ist zu anderen „aufschauen“ zu müssen oder komplett die Orientierung zu verlieren und auf andere Sinne und Menschen zu vertrauen.

Anna: Es war sehr interessant, die Welt aus anderen Augen zu sehen bzw. nicht zu sehen und zu erkennen, wie sich ein Mensch fühlt, wenn er von anderen Leuten angeschaut wird und mit welchen Schwierigkeiten er konfrontiert wird.

Svenja:

Es war interessant zu erfahren wie es ist eine Behinderung zu haben und die Probleme, die entstehen, wenn man blind durch die Stadt läuft oder mit dem Rollstuhl fährt.