Die BO Friedberg feiert ihre Absolventen

Die Berufliche Oberschule Friedberg hat so viele Absolventen, dass sie sie in drei Schichten verabschieden musste. Wer die besten Noten hat.

„In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über Dinge, die du nicht getan hast, als über Dinge, die du getan hast.“ Unter diesem Motto, das auf einem Zitat des Schriftstellers Mark Twain beruht, wurden an der Beruflichen Oberschule Friedberg 413 Abiturienten verabschiedet. 329 davon konnten erfolgreich die Fachhochschulreife und 84 Schüler die allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife erwerben. Da die Schulleitung aufgrund einer anderweitigen Belegung der Stadthalle Friedberg räumlich umdisponieren musste, fand die Feier nach mehreren Jahren Pause wieder im Schulgebäude an der Aichacher Straße statt. Aus Platzgründen wurden die Abiturienten von 10 Uhr bis 18 Uhr in drei Schichten verabschiedet.

Das festlich geschmückte, lichtdurchflutete Schulhaus stieß als räumliche „Notlösung“ dabei auf sehr viel Lob sowohl von Schülern, als auch von Eltern und Lehrern. Die Schülerband stimmte die Abiturienten und ihre Familien schwungvoll auf den Festakt ein und auch das Wetter spielte mit, sodass nach den ersten beiden Runden der Sektempfang im Schulgarten stattfinden konnte. In Harthausen konnten am Abend die 13. Klassen bei einer kleineren Feier auf ihr erfolgreich abgelegtes (Fach)-Abitur anstoßen.

Warum der Landrat zum Träumen rät

Verschiedene Redner wie Landrat Klaus Metzger, seine Stellvertreter Manfred Losinger und Peter Feile für den Landkreis Aichach-Friedberg, Dritte Bürgermeisterin Martha Reißner und Stadträtin Beate Euler, der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko und die Vertreter des Elternbeirats beglückwünschten die jungen Menschen dazu, mit dem Erwerb der Fachhochschulreife ein entscheidendes Fundament für ihre zukünftige, berufliche Laufbahn gelegt zu haben.

Von heute an komme es jedoch nicht nur darauf an, Unterstützung für ihre Pläne zu finden, sondern vor allem eine Berufung, die einen durch das Leben trägt. Und sollte nicht alles wie geplant verlaufen, so lohnt es sich laut Metzger, „immer einen Traum mehr im Köcher zu haben, als die Wirklichkeit wegnehmen könne“. Beate Euler betonte in ihrer Rede augenzwinkernd, dass das Erfolgsgeheimnis der Fach- und Berufsoberschule nicht zwingend darauf beruhe, dass man später meist klüger ist, sondern dass man nach der Pubertät wesentlich offener für Wissenszufuhr ist.

Das sind die besten Absolventen

Apropos klüger, auf einige Schüler traf diese Analyse wieder ganz besonders zu: Wie in jedem Jahr wurden die Jahrgangsbesten der jeweiligen Ausbildungsrichtungen geehrt und bekamen als Anerkennung für ihre schulischen Leistungen vom Elternbeirat ein Geschenk überreicht. Ausgezeichnet wurden: Sofia Michl (FOS Wirtschaft) mit einem Notendurchschnitt von 1,2, Miriam Augustin (FOS Sozialwesen) mit 1,3, Alexander Heise (FOS Technik) mit 1,2 und Sandra Wolf (BOS Wirtschaft) mit 1,4.

Von links nach rechts: Hermine Scroggie, Miriam Augustin, Claudia Zavarko

Von links nach rechts: Hermine Scroggie, Alexander Heise, Roswitha Barra

Von links nach rechts: Peter Götz, Sandra Wolf, Sofia Michl, Hermine Scroggie

Die stellvertretende Schulleiterin Hermine Scroggie verglich in ihrer Schlussrede die Schulzeit mit einem Heckenlabyrinth: Jahrelang seien die Schüler ihre Wege gegangen, ohne das Gesamtbild zu kennen. Nicht immer hätten sie wissen können, welche Abzweigung die richtige sei. Doch durch Bildung war Wachstum möglich und so habe sich der Blick zu einem Überblick geweitet, was den eigenen Weg aus der Vielzahl an Möglichkeiten klar werden lasse. Hermine Scroggie wünschte allen Absolventen viel Glück für ihre kommenden Entscheidungen, damit sie in 20 Jahren, ganz im Sinn von Mark Twain, rückblickend möglichst wenig über unterlassene Chancen enttäuscht sein müssten.