„Leben wie Gott in Frankreich.“ Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Ein geflügeltes Wort, das es so nur in Deutschland und nicht in Frankreich gibt. Sehen wir hier nicht ein bisschen neidvoll rüber zu unseren Nachbarn, die ihr Leben so sorglos und in Freuden genießen können? Nur ein Mythos? Natürlich denken wir da an Champagner, ein Glas Rotwein, Croissants – und Crêpes! Aber dazu später.

Hören wir „Frankreich“, denken wir an den Eiffelturm, die Côte d’Azur, an Mitterand, an Edith Piaf, an Jean Reno und Renault und die Ente – nicht nur die zum Verspeisen.

Aber wir denken kaum an folgende trockene Fakten:

° Französisch ist Weltsprache

° Französisch wird in mehr als 50 Ländern gesprochen – von 274 Millionen Menschen; al s Muttersprache bzw. Amts- und Verkehrssprache, sehr präsent in Verwaltung oder Wirtschaft.

° Französisch ist Arbeitssprache von UNO, EU und NATO.

° Die Farben blau-weiß-rot sieht man nicht nur in Europa, sondern auch in Nord-, Mittel- und Südamerika, in Afrika und Ozeanien.

° 2014 ging der Nobelpreis in Wirtschaft an Frankreich.

° Ca. 2200 französische Firmen sind in Deutschland, ca. 3200 deutsche Unternehmen in Frankreich vertreten.

° Deutschland erzielt mit Frankreich ein höheres Handelsvolumen als mit den USA.

Nicht nur auf politischer, sondern auch wirtschaftlicher und kultureller Ebene sind Deutschland und Frankreich lange schon miteinander verbunden, auch mittels des Elysée-Vertrags, der am 22. Januar 1963 von Deutschland und Frankreich unterzeichnet wurde und seit 2003 am Jahrestag Einzug in viele Schulen hält und Jugendliche beider Länder mit dem Nachbarland vertraut machen soll.

Nur mit dem Beherrschen einer Sprache kann Kultur verstanden und erlebt werden. Sie ist der Schlüssel zum anderen Menschen. Fremdsprachen sind das wichtigste Instrument, um sich in unserer globalen Welt zu Hause zu fühlen.

Viele sprachliche Ausdrücke sind französischen Ursprungs. So z.B. Engagement, Dessert, Crêpe und Chef! Auch an diesem deutsch-französischen Tag 2016 engagierten sich Herr Wolfgang Wiedemann, der Chef der Staatlichen Beruflichen Oberschule Friedberg und seine frischgebackene Stellvertreterin Frau Hermine Scroggie zusammen mit den Französischklassen und widmeten sich hingebungsvoll einem bestens bekannten Dessert: dem Crêpe in verschiedenen Variationen.

Sie alle waren ein wirklich tolles Team! (Anglizismenausnahmsweise gestattet!)

Dank der Unterstützung durch die vielen „Kauffreudigen“ konnte nach der an diesem Tag etwas längeren Pause ein Reingewinn von 200 Euro zugunsten der Friedberger Hilfsorganisation „Ubuntu e.V.“ erzielt werden. Der Verein setzt sich für Hilfsprojekte in Kenia ein, z. B. zur Förderung eines Berufsbildungszentrums mit Werkstätten wie Nähstube, Schreinerei und Fahrradreparatur.

Judith Wiediger-Krzich

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