Was passiert in anderen europäischen Ländern im Hinblick auf die Energiewende? Wie nutzen andere Länder ihre Ressourcen? Gibt es länderspezifische Besonderheiten?
Die SchülerInnen der Berufliche Oberschule Friedberg haben sich in den vergangenen Jahren im Rahmen von Comenius-Projekten wiederholt mit unterschiedlichen Fragestellungen auseinandergesetzt, um die Ergebnisse dann bei Projekttreffen miteinander zu vergleichen und sich auszutauschen. Vom 19.3. – 24.3.2012 fand in San Lorenzo de El Escorial (Spanien) ein solches Treffen zum aktuellen Comenius-Projekt „Renewable Energy Sources in Europe“ statt. Neben neun deutschen SchülerInnen und drei Lehrkräften kamen auch zwölf Teilnehmer der italienischen Partnerschule aus Andria nach Spanien. Der Arbeitsschwerpunkt dieses Treffens war eine Bestandsaufnahme über die Gewinnung erneuerbarer Energien in den Regionen der drei Partnerländer (Deutschland, Italien, Spanien) zu erstellen. Die Schüler der FOS Friedberg erforschten beispielsweise die Funktionsweise und Geschichte der Friedberger Mühlen, der Kussmühle, der Schwabmühle und der Bennomühle. Daneben gestalteten sie auch professionelle Plakate zur Geschichte und der aktuellen Nutzung der Wasserkraft in Augsburg und entlang des Lechs.
Die Schüler stellten sich ihre erarbeiteten Ergebnisse in englischer Sprache, der Projektsprache, gegenseitig vor und verglichen die Ergebnisse dahingehend, welche Faktoren die regionalen Unterschiede in der Nutzung erneuerbarer Energien bedingen. Die Präsentationen wurden am folgenden Tag mit einem Besuch bei einem lokalen Stromanbieters abgerundet, der umfassende Informationen zu dem Thema im firmeneigenen Museum bot. Die Schau-Solaranlage demonstriert dort anschaulich einen für Spanien sehr bedeutenden Sektor der erneuerbaren Energiegewinnung.
Neben dem schulischen Pflichtprogramm gab es auch kulturelle Angebote, so standen Ausflüge nach Madrid und Salamanca auf der Tagesordnung. Das Wetter beim Ausflug nach Madrid war zwar feuchtkalt, und am Morgen gab es überraschenderweise sogar Schneefall, aber trotzdem war es beeindruckend, in solch eine Metropole einzutauchen. Am Abreisetag gab es in Madrid auch noch die Gelegenheit, das Museum Reina Sofia zu besuchen. Dort ist u. a. auch das sehr beeindruckende und raumfüllende Werk „Guernica“ von Pablo Picasso zu sehen. Natürlich stand auch der Besuch der größten Sehenswürdigkeit von San Lorenzo, die Kloster- und Schlossanlage Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, dem größte Renaissancebau der Welt, auf dem Programm. Beeindruckend waren vor allem die großen Gärten und die barocke Gruft, in der fast alle spanischen Könige bestattet sind. Salamanca dagegen beeindruckte besonders durch seine vielen historischen Gebäude, unter anderem der ältesten Universität Spaniens.
Auch die interkulturellen Erfahrungen waren für die Schüler besonders interessant. Stefanie Lang, eine teilnehmende Schülerin, sagt: „Man spürt sofort, dass die Mentalität ganz anders ist, denn mit Küsschen links und Küsschen rechts wurden einige von uns fast überrumpelt und sie wussten gar nicht, wie ihnen geschah.“ Außerdem waren die Teilnehmer überwältigt von der herzlichen Gastfreundschaft der Spanier, die spanische Küche bot allerhand Kulinarisches, und am letzten Tag wurde für die europäischen Gäste ein Festmahl aufgetischt.
Nach einer intensiven gemeinsamen Woche mit den spanischen und italienischen Schülern mit Projektarbeit, Ausflügen und Freizeitaktivitäten wurde der letzte gemeinsame Abend mit einer selbst organisierten Party in San Lorenzo de El Escorial abgerundet.
Am Samstag hieß es dann Abschied nehmen, aber die Vorfreude auf das Projekttreffen im Frühjahr 2013 in Friedberg linderte den Abschiedschmerz etwas ab.
Stefanie Lang, 11TB, stark überarbeitet von Frau Uhlemair und Frau Haupt