Friedberger Allgemeine vom 10.07.2012
Mit Kaffee zum Sieg
Bernadette Klene, Schülerin der BOB Friedberg, gewinnt ersten Preis des bayerischen Landeswettbewerbs „Erinnerungszeichen“
Am vergangenen Freitag fand in Nürnberg die Preisverleihung zu dem historischen Landeswettbewerb „Erinnerungszeichen“ im Kaisersaal der Burg Nürnberg statt. Der Wettbewerb stand dieses Jahr unter dem Thema: „Geschichte ist überall: Alltagsgeschichte auf dem Land und in der Stadt“. Auch das Geschichte/ Sozialkunde-Seminar der Beruflichen Oberschule Bayern in Friedberg wurde durch ihre Seminarleiterin Sabine Wintermantel dazu angeregt, bei diesem Wettbewerb teilzunehmen. Die BOB Friedberg zählt zu den Versuchsschulen, welche die Erstellung der Facharbeiten in der 13. Klasse analog zum Gymnasium in wissenschaftspropädeutischen Seminaren unter bestimmten Oberthemen organisieren. Frau Wintermantel stellte ihr Seminar unter das Motto des Landeswettbewerbs und machte sie mit den Aufgaben und Funktionen von Archiven vertraut. Ihre Schülerinnen und Schüler wählten sich eigenständig Themen von „Die Geschichte des Frauenfußballs in Augsburg“ bis hin zu „Die Geschichte des Messerschmidt Flughafen Augsburg“. Aber nicht nur Augsburg stand im Fokus der Schüler, sondern auch ihre jeweiligen Heimatstädte oder Heimatgemeinden. So schrieb die Schülerin Bernadette Klene ihre Seminararbeit über „Die Entwicklung der Kaffeehauskultur in der Stadt Aichach ab 1900“. Mit dieser Arbeit hat sie bei dem Landeswettbewerb des Kultusministeriums Bayern den ersten Platz im Bereich der Beruflichen Oberschulen erzielt. Wenn man die Abiturienten fragt, wie sie denn eigentlich auf dieses Thema gekommen sei, erläutert sie, wie gerne sie seit Jahren eine gepflegte Kaffeehausatmosphäre zu schätzen wisse und wie sehr sie sich für die Geschichten interessiere, die hinter all den Cafés und Bars, aber auch hinter den traditionellen Kaffeehäusern wie dem Café Koch, stecken. Bei ihrem Thema konnte sie sowohl ihre Leidenschaft für den Kaffeegenuss als auch für die Historie ihrer Heimatstadt Aichach verbinden.
Sie begann ihre Arbeit mit einem Besuch des Stadtarchivars Christoph Lang, der ihr von Beginn an tatkräftig zur Seite stand, vor allem gab er der Schülerin Starthilfe. „Anfangs wusste ich zwar, dass ich in einem Archiv anfangen muss, um mir meine Informationen zu beschaffen, aber in welchen Archivalien ich nach diesen suche, das war mir ein Rätsel“, berichtet Bernadette Klene. Nach einiger Zeit im Archiv musste sie aber feststellen, dass die Informationsbeschaffung nicht immer mit Erfolg endete, denn es gab auch Tage, an denen sie ohne neue Erkenntnisse das Archiv verlassen musste. Trotz einiger Schwierigkeiten hat sie ihre Arbeit zu Ende gebracht und ist im Nachhinein sehr stolz darauf. Sie hätte auch nie mit einem ersten Platz bei dem Wettbewerb gerechnet, darum ist die Freude umso größer. Die 20-Jährige wird wahrscheinlich ihre Arbeit weiterführen und noch mehr die wirtschafts- und sozialpolitischen Hintergründe der Kaffeehausgeschichte der Stadt Aichach erforschen.
Bernadette Klene und Sabine Wintermantel, OStRin