Zum Tagebuch, verfasst von Theresa Klaus, 12 SD.

Eindrücke von „Tausend und einer Nacht“ im Osten der Türkei
Comenius-Projekttreffen von Schülerinnen und Schüler der FOS Friedberg

Sieben Schülerinnen und Schüler der FOS Friedberg waren mit zwei Lehrkräften (Frau Angelika Haupt und Frau Monika Uhlemair, die die Projektkoordination des gesamten Projektes innehat) vom 20.-26.03.2011 auf einem Comenius-Projekttreffen in Gaziantep an einer türkischen Highschool, der „IMKB ANADOLU LİSESİ Gaziantep“. Dort trafen sie auf Schüler von weiteren Partnerschulen in Italien (Andria) und England (Scunthrope). Alle Schüler waren bei Gastfamilien untergebracht. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt.
Das Projekt hat den Titel „Migration und Integration“. Die Schüler bereiteten sich für dieses Treffen auf das Thema „Integration“ vor. Sie recherchierten in verschiedenen Arbeitsgruppen, was in Augsburg, einer Stadt, in der 40 Prozent der Einwohner Migrationshintergrund haben, gemacht wird, um Integration zu fördern und erstellten daraus Plakate, die sie in der türkischen Schule auf dem Projekttreffen auf Englisch präsentierten. Diese Arbeiten sind demnächst auch in einer Ausstellung im Rahmen der Europäischen Woche vom 5.-16. Mai 2011 täglich an der FOS Friedberg zu sehen, neben anderen Arbeiten, die bereits im Rahmen dieses Projektes erstellt wurden. Zudem schrieben Schülerinnen und Schüler der FOS eigene Geschichten zum Thema „Fremd sein – sich fremd fühlen“, die in einem Reader gesammelt wurden und die auch im Rahmen der erwähnten Ausstellung präsentiert werden.

Neben der Projektarbeit und -präsentation waren es die kulturellen Unterschiede, das wärmere Wetter und die großzügige türkische Gastfreundschaft, was die Schülerinnen besonders beeindruckte.
So war es für viele das erste Mal, dass sie fünfmal am Tag den melancholischen Gesang des Muezzins hörten, der zum Gebet aufruft. Viele Schüler lernten auch jetzt erst die Vielfalt des türkischen Essens – über den bisher allen bekannten Döner hinaus – kennen, wie Dürüm und Kebap sowie Ayran, und ein salziges Getränk aus Joghurt und Wasser.

Abends wurden mehrmals Partys veranstaltet, wo die Schülerinnen die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit der Türken kennen lernten. Anders als in Deutschland werden hier, vor allem für die deutschen Schüler recht überraschend, gänzlich ohne Alkohol, die Hüften wild gekreist und die Körper zum Rhythmus der arabischen Musik, welche lautstark aus der Anlage dröhnt, bewegt. Diese Heiterkeit steckte an und entfachte sowohl bei den deutschen als auch den übrigen europäischen Schülern die Tanzwut.

Die Schülerinnen gingen auch mit ihren „Gastgeschwistern“ in den Unterricht, der sich jedoch bis auf die etwas kleineren Klassenzimmer kaum vom Unterricht an der FOS Friedberg unterscheidet.

Am Mittwoch, den 23.03.2011, stand Kultur auf dem Programm, zunächst der Besuch des Stadtmuseums von Gaziantep, wo man in einer sehr ansprechenden Art und Weise in verschiedenen Sprachen multimedial allerhand über die Kultur, die Geschichte und die Traditionen von Gaziantep lernen konnte. Danach stand der Besuch der alten Burg an, von wo aus man einen fabelhaften Blick über die Millionenstadt mit all ihren Türmen und Häusern hat. Es folgte ein Museum über die Essenstraditionen von Gaziantep und ein Schmuckmuseum. Danach ging es in den Bazar von Gaziantep. Dieser schlug alle mit seinen orientalischen Gewürzen, handgefertigten kupfernen Töpfen und Tellern, Seidentüchern und Schmuckstücken in dem Bann.

Am Donnerstag stand dann ein Busausflug an. Zunächst gab es eine Bootstour in Halfeti auf dem Euphrat in nahezu unberührter Natur, nachmittags ging es weiter nach Sanliurfa, einer wichtigen Pilgerstätte der Muslime. Dort fühlten sich viele wie in „Tausend und einer Nacht“. Verschleierte Frauen, Moscheen, der Gesang des Muezzin, Palmen, ein riesiger Basar und ein traditionelles Essen auf dem Boden sitzend, begleitet von einer Liveband mit türkischer Musik, machten den Orienttraum perfekt.

Am Samstag, den 26.03.2011, ging es dann wieder zurück nach Friedberg. Der Abschied war tränenreich und es gab vielfache Versprechen, in Kontakt zu bleiben und sich bald mal wieder zu sehen.

Am Ende gibt es nur ein Wort, das dieses Erlebnis beschreiben kann, “maşallah“ – wundervoll.

Artikel von Regina Wenger (Schülerin), überarbeitet von Frau Uhlemair

 

Artikel in der Friedberger Allgemeine vom 5.4.2011:

 

Die Fremde erleben
Projekttage der FOS in der Türkei

Friedberg Sieben Schülerinnen und Schüler der FOS Friedberg waren mit den Lehrkräften Angelika Haupt und Monika Uhlemair auf einem Comenius-Projekttreffen in Gaziantep an einer türkischen Highschool. Dort trafen sie auf Schüler von weiteren Partnerschulen in Italien (Andria) und England (Scunthrope). Das Projekt hat den Titel „Migration und Integration“. Die Schüler recherchierten in verschiedenen Arbeitsgruppen, wie in Augsburg, wo 40 Prozent der Einwohner Migrationshintergrund haben, die Integration gefördert wird. Die dabei entstandenen Plakate und Geschichten zum Thema „Fremd sein – sich fremd fühlen“ sind im Mai auch in einer Ausstellung im Rahmen der europäischen Woche an der FOS Friedberg zu sehen. Neben der Projektarbeit und -präsentation waren es die kulturellen Unterschiede, das wärmere Wetter und die türkische Gastfreundschaft, die die Schülerinnen besonders beeindruckten. (FA)

http://www.augsburger-allgemeine.de/friedberg/Die-Fremde-erleben-id14564471.html