Ein 28-jähriger Geflüchteter, ausgebildeter Elektriker, der aus Aleppo floh, um einer Rekrutierung durch den sog. Islamischen Staat zu entgehen und im Juni 2015 schließlich in Augsburg landete, erzählte im Juli 2016 vor ca. 120 Schülerinnen und Schülern in seinem bereits recht guten Deutsch von seiner Flucht über die Türkei und die damals noch offene sog. Balkanroute. Ergreifend schilderte er seine mehrmalige Todesangst auf der Flucht, als türkische Soldaten auf Flüchtlinge an der Grenze schossen, auf dem viel zu schlechten und stundenlang auf dem Meer herumtreibenden Schlauchboot Richtung Griechenland und als er zu eng zusammengepfercht mit anderen Flüchtlingen in LKWs war. Er erzählte von korrupten und brutalen Polizisten und Mafiabanden, v. a. in Mazedonien, die Flüchtlinge weiter ausnehmen. In Deutschland angekommen, war er erst einmal 10 Tage im Krankenhaus aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes. Seine Frau und seine kleine Tochter wollten später auch fliehen. Legale Möglichkeiten, sie nach Deutschland zu holen, gibt es keine. Deswegen haben sie auch die Flucht gewagt, diese aber dann, als auch auf sie an der türkischen Grenze geschossen wurde, wieder abgebrochen und sind nun weiter im umkämpften Aleppo. Er sieht dennoch optimistisch in die Zukunft und ist aber zuversichtlich, dass er bald eine Arbeitsstelle findet.